12.07.2023 Neuigkeiten

Zwangsaufsteiger in der Bezirksliga A mit Sieg gegen die HSG Waldhessen

Die Herren startet als Zwangsaufsteiger in der Bezirksliga A mit Sieg gegen die HSG Waldhessen (Spielbericht von unserem rasenden Reporter Philipp Holzfuß) Wussten Sie, dass Nussecken pro 100 g ca. 495 kcal Energie in sich haben und Google „ungefähr 193.000“ Suchergebnisse zum Thema „Schuhe binden“ ausgibt? Wahrscheinlich wussten Sie es nicht. Warum dieser Spielbericht mit diesen „interessanten Fakten“ anfängt? Ganz einfach: Sowohl Nussecken als auch (nicht) gebundene Schuhe können spielentscheid sein!

 

Um den geneigten Leser abzuholen, benötigt dieser Spielbericht aber einen kurzen Rückblick auf das Ende der vergangenen Saison 21/22: Lange Gesichter, Ratlosigkeit und Enttäuschung, wohin man blickte. Dieses Bild gab die 2te der MSG nicht nur über weite Strecken der letzten Saison in der Bezirksliga B ab, sondern insbesondere auch nach dem letzten Saisonspiel im März. Ergebnistechnisch endete die Saison mit einem 22:22 im ewigen Bezirksliga B Klassiker gegen Datterode enttäuschend und zu allem Überfluss verkündete Coach Cojones-Martinez kurz nach dem Spiel in bester Pep-Guardiola-Manier seinen Abschied nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit.

 

(Ja, auch wenn man es uns auf den ersten Blick nicht immer ansieht, handballerisch sind wir in diesen 3 Jahren um Welten besser geworden – DANKE Peter). „Quo vadis“ war also die alles überlagernder Frage der Sommerpause. Dann nahmen die Geschehnisse allerdings eine für das Sommerloch geradezu unglaubliche Dynamik auf; zuerst wurde aufgrund der immer weiter schwindenden Mannschaftsanzahl im Bezirk die Bezirksliga B mit der Bezirksliga A zusammengelegt und damit der lang ersehnte Aufstieg unter Dach und Fach gebracht. Zusätzlich schaffte es die Zweite auch noch über verschiedene international renommierte Spieleragenturen und diverse Kaltakquisen insgesamt fünf (5!!!) vielversprechende Neuzugänge für die kommende Saison zu gewinnen (Willkommen Sören, Sebastian, Moritz, Paul und Daniel). Wie bei den meisten anderen Mannschaften auch gestaltete sich die Vorbereitung auf die Saison allerdings eher schwierig. Die späten Sommerferien, eine erst wegen der Ukrainekrise für Geflüchtete reservierte und später aus unerfindlichen Gründen geschlossene Halle in Guxhagen trugen ihren Teil dazu bei. Mit dieser Vorgeschichte machten sich die Guxhagener Männer also mit ungewissen Aussichten auf zum ersten Saisonspiel bei der HSG Waldhessen. Der Tabellenletzte der Bezirksliga A der vergangenen Saison hatte sich in der Vorberichtserstattung in den Printmedien (sowas scheint es in der Bezirksliga A zu geben, da müssen wir noch nachlegen) bereits klar positioniert und einen Sieg zum Saisonstart als Ziel ausgegeben. Trotz einiger privater und krankheitsbedingter Ausfälle reiste die MSG mit einem breit besetzten und nicht zuletzt durch die geniale Online-Mannschaftspräsentation unseres Dorfältesten Methusalem-Merwar hochmotivierten Kader nach Bebra. Direkt mit dem Anpfiff legten die Männer von Käpt’n König dann auch los wie die Feuerwehr. Die Angriffe wurden mit System und vor allem viel Druck vorgetragen und in der Abwehr wurde Beton angerührt (dabei stand Betonspezialist Wetzel noch gar nicht auf dem Feld).

 

Nach 6 Minuten führte die MSG nach nur einem zugelassenen Torwurf und 5 eigenen Toren mit 5:0. Ein Blitzstart, der den Trainer der Gastgeber zu einer frühen ersten Auszeit nötigte. Diese wurde durch Waldhessen dann aber gleich in doppelter Hinsicht genutzt. Zum einen wurden die durch die Rückraumfackeln von Neuzugang Weinmeister (bereits 4 Tore zu diesem Zeitpunkt) entstandenen Brandlöcher im Tornetz provisorisch geflickt, zum anderen schaffte es der Coach der HSG die notwendigen taktischen Korrekturen vorzunehmen. Die Gastgeber kamen nach der Auszeit deutlich besser ins Spiel, was neben der eigenen Leistungssteigerung aber auch daran lag, dass die MSG die Angriffe nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Ende spiele, ein paar Mal in alter Gewohnheit zu überhastet abschloss, Tempogegenstöße leichtfertig verworfen wurden und auch in der Abwehr nicht mehr so energisch zugepackt wurde wie in den ersten Minuten. So schaffte es Waldhessen über den ersten Ausgleich zum 7:7 in der 18ten Minute und die erste Führung zum 10:9 in der 28ten Minute das Spiel bis zum Halbzeitstand von 11:11 ausgeglichen zu gestalten. Soweit also ein typisches Spiel der 2ten Herren mit zwei starken Teilen der ersten Hälfte – erst stark angefangen, dann stark nachgelassen. Die zweite Hälfte begann wie die erste Hälfte aufhörte, die Eisenbahnstädter kamen energisch aus der Kabine und schafften es mit dem 14:12 nach 40 Minuten ihren ersten 2-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Als die guten Schiedsrichter Bockel und Lein anschließend dem Halbrechten Knaust auch noch eine zwei Minuten Verschnaufpause auf der Bank verordneten, gingen die Quoten der lokalen Wettanbieter auf einen Sieg der Gäste dramatisch in den Keller. Die anschließende Unterzahl konnten die MSG zwar für sich entscheiden und auch einen Waldhessener Spieler für zwei Minuten auf der Strafbank platzieren, dennoch schaffte es der Gast trotz des zwischenzeitlichen 15:15 Curve-Ball-Wurf-Ausgleichs von Rückraumlegende Mü nicht das Spiel an sich zu reißen. Waldhessen überstand die kurze Schwächephase und konnte sich mit dem 18:16 in der 51ten Minute erneut einen 2-Tore-Vorsprung erarbeiten. Neben dem oben beschriebenen Ausgleich glänzte Routinier Müller in dieser Phase auch durch eine Comedy-Preis verdächtige Ablenkungstaktik, so mussten mehrere eigene und gegnerische Angriffe aufgrund offener Schuhe des Rückraumschützen unterbrochen werden.

 

Nachdem die Schiedsrichter die Legende aufforderten seine Schuhe auf der Bank nachhaltig zu verschnüren betrat als Ersatz mit Stefan „Steffi“ Döring ein weiterer Rückraumexperte das Parkett. Die Leistungssteigernde Wirkung von Bananen ist wissenschaftlich ausreichend belegt und wurde vor dem Spiel im kabineninternen Debattierklub auch ausführlich thematisiert. Dass auch Nussecken eine solche Wirkung haben, lässt zumindest die nun in den letzten Minuten von Dauerbrenner Döring auf das Parkett gelegte Tanzeinlage vermuten. Immer wieder schaffte es der Rückraum angeführt vom Routinier Lücken zu reißen und erfolgreich abzuschließen. So wurden allein in letzten 9 Minuten 6 Tore durch die Rückraumschützen Knaust, Weinmeister und Döring erzielt. Diese fulminante Schlussphase wurde darüber hinaus durch eine überragende Abwehr und Rechtsaußendebütant Gleisner geprägt. Dieser legte seine Zurückhaltung in den letzten Minuten endgültig ab und konnte in der Schlussphase 2 seiner 3 Tore markieren. Die MSG schaffte es über den Ausgleich zum 18:18 einen 21:24 Vorsprung herauszuwerfen. Mit diesem 3-Tore-Vorsprung in der 58ten Minute war der Drops dann gelutscht, die Messe gesungen, der Käse gegessen und der Sieg in trockenen Tüchern. Nach den 60 Minuten leuchtete der Endstand von 22:24 von der Anzeigetafel und Unterschiedsspieler Döring konnte sich neben dem wohlverdienten Siegerbier auch die zweite Hälfte seiner Nussecke gönnen. Trotz der zwischenzeitlichen Schwächephasen zeigte die MSG eine kämpferisch tadellose und auch handballerisch starke Leistung, die durch die (endlich einmal) überzeugende Schlussphase gekrönt wurde und Lust auf mehr macht. Bedanken möchten wir uns bei den zahlreichen mitgereisten Fans aller Altersklassen, durch die dieses Auswärtsspiel zu einem Heimspiel wurde.

 

Am nächsten Samstag (24.09.) um 17:00 begrüßt die 2te Herren Mitaufsteiger Ost/Mosheim in der Kreissporthalle Guxhagen.

 

Wir freuen uns auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung. Für die MSG spielten: Tor: Schmidt, Holzfuß Feld: Weinmeister (7 Tore), Wetzel (1), König, Griesel, Dittmar, Döring (7), Gleisner (3), Bielert, Wagner (1), Knaust (3), Weingarten (1), Müller (1)

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